Am Donnerstag, 15.10.2015 war es endlich so weit. Die Premiere für den Verkehrsentwicklungsplan war für die Sitzung des Verkehrsausschusses angesetzt. Die Akteure (das Ingenieurbüro SHP): gut vorbereitet. Die Regisseurin (Bürgermeisterin John): sichtlich nervös.

Herr Janssen, SHP, stellte mit zwei Mitarbeitern die erhobenen Daten vor. Verkehrszählungen hatten in den vergangenen Wochen und Monaten stattgefunden. Nichts Neues für die Zuhörer, die sich seit vielen Jahren mit dem Thema Verkehr beschäftigen. Doch damit auch eine solide und akzeptierte Basis für alle Beteiligten.

Die höchste Verkehrsdichte zeigt die Müchner-/Haupt-/Weilheimerstraße. Gefolgt von der Hanfelderstraße und mit dichtem Verkehr auch den anderen Staatsstraßen. Die Innenstadt mit ihrem Such- und Parkverkehr war ebenso Thema der Ausführungen.

Es wurden keine Verkehrslösungen vorgestellt, dazu ist es noch zu früh. Dies plant das Büro für die nächste Sitzung des Verkehrsausschusses im Januar 2016.

Die Zahlen zeigen:

Starnberg schafft sich seine Verkehrsproblematik zu einem wesentlichen Teil selbst. In Starnberg liegt der Anteil des Autoverkehrs weit über den Werten vergleichbarer Städte. Als Schlussfolgerung bleibt hier nur die Überlegung: „Wie können wir Starnberger uns vor uns selbst schützen?“ Die Beschlussvorlage der Verwaltung liefert dann auch ein Bonmot „Reduzierung der Anzahl von Lärm und Abgasen belasteten Einwohner“. Doch Umsiedelung kann wohl nicht gemeint sein, eher Verkehrsvermeidung oder Verkehrsverlagerung.

Wir werden die Arbeit des Ingenieurbüros SHP offen und kritisch weiter verfolgen. Risiko bei dieser Unternehmung ist sicherlich das Zahlenwerk selbst. Gesetzt den Fall, das Zahlenwerk ergibt eine Lösung unserer Probleme in Form von „Tempo 30 auf Staatsstraßen“ oder „Sperrung der Innenstadt für den Autoverkehr“ oder „Umfahrung“, dann wären das vielleicht zahlentechnisch nachvollziehbare Ergebnisse, sie wären praktisch aber nicht umsetzbar.

Martina Neubauer von den Grünen hatte deshalb den Antrag gestellt, parallel zur weiteren Arbeit der Verkehrsplaner, mit den entsprechenden Partnern (Straßenbauamt, Wasserwirtschaftsamt, Verkehrsministerium etc.) zu klären, welche Voraussetzungen geschaffen werden müssten, damit eine der Umfahrungsvarianten näher betrachtet werden kann.

Dieser Antrag für die nähere Untersuchung einer Umfahrung wurde nur von SPD, Grünen, UWG und CSU befürwortet. Falsche Welt? Nein, denn wir wollen endlich Klarheit, was geht und was nicht.

Die Umfahrungsforderer scheuen sich vor einer Konkretisierung ihrer Forderung. Sie wissen genau, wie hoch die Hürden sind. WPS, BMS, BLS und FDP haben gegen diesen Antrag gestimmt, denn Gespräche mit den Fachbehörden sind aus guten Gründen nicht gewünscht. Sie werden gezwungen sein, das Projekt Tunnel durch einen Antrag im Stadtrat abzusägen, bevor sich dieser durch die weiteren Untersuchungen als einzige machbare Lösung herausstellt.

Wir warten alle gespannt auf die zweite Szene dieser Vorstellung.

1 Kommentar
  1. F.Xaver Hirschbold
    F.Xaver Hirschbold sagte:

    Die meisten Fraktionen und deren Stadträte haben offensichtlich keinen Dunst davor , was in dieser Angelegenheit bereits alles gelaufen ist. sie wollen die Sache “von Angang an denken” .( Besonders die neuen Stadträtinnen undStadträte der BMS ).
    Also bloß Zeit vertan . Alle Befürworter eines Tunnels müssen jetzt daran arbeiten , daß der sogen HUBER Antrag . nicht zum Zuge kommt.Konsequenzen wären kaum absehbar.Jtetzt heißt es in Starnberg die wahre Bürgermeinung zu erfahren ( 50 o/o sind ohne Meinung geblieben – Interessiert sie das Thema wirklich nicht ? Nochmal : wie ist die Schadstoffbelastung neuerdings , was ist dann , wenn die Westtangente nochmlal Verkehr auf der Hauptsrasse liefert ?

    Antworten

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert