Die Podiumsdiskussion des Vereins für eine umweltgerechte Verkehrsentlastung Starnbergs zum B2-Tunnel am 4. Juli 2013 hat in den Augen von Tim Weidner (Fraktionsvorsitzender der SPD im Starnberger Stadtrat) nur in einem Punkt wirklich neue Erkenntnisse gebracht: Stadtrat Dr. Busse berichtete dort, das gesamte bayerische Kabinett habe einstimmig – also auch mit den Stimmen der FDP-Minister – den B2-Tunnel für den Bundesverkehrswegeplan 2015 in Berlin angemeldet.
Wenn dem so ist, so Weidner, hat Minister Zeil die Bürgerinitiative „Pro Umfahrung – Contra Amtstunnel“ über die Haltung der FDP getäuscht. Denn er hat bei der Mitgliederversammlung der BI am 27. Mai 2013 diese Abstimmung im Kabinett mit keinem Wort erwähnt und einen falschen Eindruck erweckt. Dort hat er sich quasi als Schutzpatron der Tunnelgegner feiern lassen, während die FDP in Wahrheit kurz davor im Kabinett den B2-Tunnel auf den Weg gebracht hat. Es sieht für Weidner so aus, als ob Zeil mit gespaltener Zunge spricht. Er ist gegenüber der BI und gegenüber der Öffentlichkeit nicht ehrlich gewesen.
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Im Anschluss an die Mitgliederversammlung der Bürgerinitiative Pro Umfahrung – Contra Amtstunnel e.V. am 27. Mai fordert Tim Weidner als Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion Prof. Dr. H.-J. Diesfeld (1. Vorsitzender der Bürgerinitiative) auf, die Bürgerinnen und Bürger über den B2-Tunnel in einem Bürgerentscheid abstimmen zu lassen. Weidner betont, dass alle Argumente für und gegen den Tunnel umfassend und erschöpfend ausgetauscht seien und bittet die BI, endlich Stellung zu nehmen, ob die BI ein Bürgerbegehren gegen den Tunnel einleiten wird. Nachfolgend das Schreiben Weidners im Wortlaut:
“Sehr geehrter Herr Prof. Diesfeld,
nochmals vielen Dank für die Einladung zur Mitgliederversammlung der Starnberger Bürgerinitiative „Pro Umfahrung – Contra Amtstunnel e.V.“, der ich gerne nachgekommen bin. Ich bin sehr froh, dass ich teilgenommen habe, da nunmehr für alle Beteiligten Klarheit darüber besteht, dass ein Bürgerentscheid in dieser wichtigen Frage möglich ist. Ich appelliere erneut an die BI, diesen vernünftigen Weg zu gehen und freue mich, dass nunmehr auch Herr Staatsminister Zeil diese Auffassung vertritt.
Meiner Meinung nach sind alle Argumente Pro und Contra B2-Tunnel umfassend und erschöpfend ausgetauscht. Da der Verkehrsetat des Bundes völlig unterfinanziert ist, besteht nach Aussage von Herrn Zeil „genug Zeit“, das Projekt den Bürgerinnen und Bürgern zur Abstimmung vorzulegen. Der Minister hat in diesem Zusammenhang auf die „große Befriedung durch den Bürgerentscheid zur Würmbrücke in Gauting“ hingewiesen. Es sei möglich, eine entsprechende Fragestellung zu finden, auch wenn es sich um ein Projekt des Bundes handelt.
Ich bin der Ansicht, dass die Bürgerinnen und Bürger in Starnberg einen Anspruch auf Klarheit und Wahrheit haben. Unsere Stadt hat durch die ewigen Debatten schon genug Zeit verloren. Sie und Ihre Mitstreiter hätten schön längst für klare Verhältnisse sorgen können. Daher frage ich Sie: Wird die BI ein Bürgerbegehren gegen den Tunnel einleiten? Ja oder Nein?
Sie behaupten: „Der Baubeginn des B2-Tunnels konnte durch unsere Bemühungen verhindert werden“. Sie behaupten, „auch offizielle Stellen in den Ministerien haben uns bestätigt, dass der B2-Tunnel nicht gebaut wird, sofern die Stadtratsmehrheit – als Vertreter der Bürger – diesen ablehnt“.
Ich frage Sie: Warum haben Sie Angst vor der direkten Demokratie? Lassen Sie die Bürgerinnen und Bürger über diese für die Zukunft unserer Stadt so wichtige Frage jetzt entscheiden!
In Erwartung Ihrer Antwort verbleibe ich
mit herzlichen Grüßen
Tim Weidner
Vorsitzender der SPD-Fraktion
im Starnberger Stadtrat
P.S.: Da dieses Thema auf der Mitgliederversammlung auch eine Rolle gespielt hat, versichere ich an dieser Stelle nochmals, dass die SPD-Fraktion für das Projekt Seeanbindung im Stadtrat erneut ein Ratsbegehren beantragen wird, sobald ein entscheidungsfähiger Vorschlag vorliegt. Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger über die Seeanbindung entscheiden lassen.”
SPD Ortsverein Starnberg
Dr. Frank Hauser
SPD-Ortsvereinsvorsitzender
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