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In einer Pressemitteilung äußert sich die SPD-Starnberg zur aktuell vorgelegten Variante einer Seeanbindung des Vereins „Schöner zum See“:

Die Seeanbindung ist für Starnberg ein Jahrhundertprojekt und daher aller Mühen wert. Daher begrüßen wir es, wenn über den richtigen Weg intensiv debattiert wird. Ein Teil der vom Verein „Schöner zum See“ vorgelegten Variante findet unsere Zustimmung. Wir sind uns einig im Ziel eines barrierefreien Zugangs zu den Gleisen und der städtebaulichen Aufwertung des gesamten Areals am Bahnhof See nach Gleisreduzierung. Auch wir Sozialdemokraten sind dafür, neben dem denkmalgeschützten Bahnhof als weiteres historisches Gebäude ebenso das sogenannte Bahnhofvorsteherhaus zu erhalten und von Grund auf zu sanieren. Alle anderen Gebäude sind auch aus unserer Sicht entbehrlich.

Für die SPD kommt nur eine Seeanbindung in Frage, die finanziell machbar ist. Leider ist völlig unklar, ob die Bahn die Vorstellungen des Vereins „Schöner zum See“ – wie vom Verein in Aussicht gestellt – tatsächlich unterstützt. Hier fordern wir die Bürgermeisterin auf, von der Bahn rasch klare Aussagen zu bekommen, vor allem was die finanziellen Folgen der Rückabwicklung des Bahnvertrags betrifft.

Zwei Punkte sind für die SPD wesentlich: Zum einen wollen wir die künftige Nutzung des Bahnhofgebäudes als Bürger- und Kulturzentrum. Zum anderen sollen, sobald alle relevanten Zahlen und Fakten vorliegen, die Bürgerinnen und Bürger Starnbergs den endgültigen Weg im Rahmen eines Ratsbegehrens oder Bürgerentscheids festlegen. „Ein Projekt dieser Größenordnung ohne Einbeziehung der Bürger umsetzen zu wollen, kommt für uns nicht in Frage“, so SPD-Spitzenkandidat Tim Weidner.

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung der Bürgerinitiative Pro Umfahrung – Contra Amtstunnel e.V. am 27. Mai fordert Tim Weidner als Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion Prof. Dr. H.-J. Diesfeld (1. Vorsitzender der Bürgerinitiative) auf, die Bürgerinnen und Bürger über den B2-Tunnel in einem Bürgerentscheid abstimmen zu lassen. Weidner betont, dass alle Argumente für und gegen den Tunnel umfassend und erschöpfend ausgetauscht seien und bittet die BI, endlich Stellung zu nehmen, ob die BI ein Bürgerbegehren gegen den Tunnel einleiten wird. Nachfolgend das Schreiben Weidners im Wortlaut:

“Sehr geehrter Herr Prof. Diesfeld,

nochmals vielen Dank für die Einladung zur Mitgliederversammlung der Starnberger Bürgerinitiative „Pro Umfahrung – Contra Amtstunnel e.V.“, der ich gerne nachgekommen bin. Ich bin sehr froh, dass ich teilgenommen habe, da nunmehr für alle Beteiligten Klarheit darüber besteht, dass ein Bürgerentscheid in dieser wichtigen Frage möglich ist. Ich appelliere erneut an die BI, diesen vernünftigen Weg zu gehen und freue mich, dass nunmehr auch Herr Staatsminister Zeil diese Auffassung vertritt.

Meiner Meinung nach sind alle Argumente Pro und Contra B2-Tunnel umfassend und erschöpfend ausgetauscht. Da der Verkehrsetat des Bundes völlig unterfinanziert ist, besteht nach Aussage von Herrn Zeil „genug Zeit“, das Projekt den Bürgerinnen und Bürgern zur Abstimmung vorzulegen. Der Minister hat in diesem Zusammenhang auf die „große Befriedung durch den Bürgerentscheid zur Würmbrücke in Gauting“ hingewiesen. Es sei möglich, eine entsprechende Fragestellung zu finden, auch wenn es sich um ein Projekt des Bundes handelt.

Ich bin der Ansicht, dass die Bürgerinnen und Bürger in Starnberg einen Anspruch auf Klarheit und Wahrheit haben. Unsere Stadt hat durch die ewigen Debatten schon genug Zeit verloren. Sie und Ihre Mitstreiter hätten schön längst für klare Verhältnisse sorgen können. Daher frage ich Sie: Wird die BI ein Bürgerbegehren gegen den Tunnel einleiten? Ja oder Nein?

Sie behaupten: „Der Baubeginn des B2-Tunnels konnte durch unsere Bemühungen verhindert werden“. Sie behaupten, „auch offizielle Stellen in den Ministerien haben uns bestätigt, dass der B2-Tunnel nicht gebaut wird, sofern die Stadtratsmehrheit – als Vertreter der Bürger – diesen ablehnt“.

Ich frage Sie: Warum haben Sie Angst vor der direkten Demokratie? Lassen Sie die Bürgerinnen und Bürger über diese für die Zukunft unserer Stadt so wichtige Frage jetzt entscheiden!

In Erwartung Ihrer Antwort verbleibe ich
mit herzlichen Grüßen

Tim Weidner
Vorsitzender der SPD-Fraktion
im Starnberger Stadtrat

P.S.: Da dieses Thema auf der Mitgliederversammlung auch eine Rolle gespielt hat, versichere ich an dieser Stelle nochmals, dass die SPD-Fraktion für das Projekt Seeanbindung im Stadtrat erneut ein Ratsbegehren beantragen wird, sobald ein entscheidungsfähiger Vorschlag vorliegt. Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger über die Seeanbindung entscheiden lassen.”