Nach den Reichstagwahlen am 16. Juni 1898, bei denen Georg von Vollmar wiederum seinen Gegenkandidaten schlagen konnte, tat der damalige Kaiser Wilhelm II. auf der Jahrhundertfeier der Technischen Hochschule zu Charlottenburg die Sozialdemokratie als eine „vorübergehende Erscheinung“; ab, „die sich bald austoben wird“. Zu einer wesentlich differenzierteren Einschätzung der Sachlage kam der Kommentator des „Land- und Seeboten“: „Die Bewahrheitung dieser kaiserlichen Zensur wäre nur zu wünschen. Die heutigen Zeichen und Erscheinungen drängen aber zu dem gegenteiligen Schlusse, dass die Sozialdemokratie nämlich immer mehr noch an Boden gewinnen wird und noch lange, lange nicht am Ende ihrer gesellschaftlichen Besitzergreifungen ist. Vor sechs Jahren hat Bebel mit berechtigter Hoffnung seinen politischen Gegnern im Reichstag zugerufen: ‚Eine Million und achtmal hunderttausend Wähler stehen hinter uns!‘ Diese gewaltige Berufung machte Bebel im Jahre 1893, und bei den letzten Wahlen zum Reichstage hatte die Sozialdemokratische Wählerschaft gar die horrende Zahl von Zweieinachtel Millionen erreicht…“; – Wenn der frustrierte Schreiber geahnt hätte, dass es keine 70 Jahre später einen sozialdemokratischen Bundespräsidenten und einen sozialdemokratischen Kanzler geben würde… Wie wir sehen, hatte die Bevölkerung bereits begriffen, dass der Arbeiterstand nicht länger bereit sein würde, sich weiter knechten zu lassen. Man erkannte auch, dass die Forderungen nach gerechterer sozialer Einstufung nicht von wenigen Großrednern kamen, sondern dass dahinter ein ganzer Bevölkerungsteil stand. Je mehr diese Erkenntnis wuchs, desto höher wurde der Anteil der SPD-Wähler. So kam auch am 4. Februar 1905 der Genosse Josef Käser, seines Zeichens Dekorationsmaler, und als Spekulierer in einer Versammlung der Liberalen, in seinem Bericht vor Parteifreunden zu der Erkenntnis, dass jetzt auch plötzlich die ‚Liberale Vereinigung‘ ihr Herz für den Arbeiter entdeckt hat.
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